(Besuch 03/2007)
Autor: Ochmann-HH.
(Der Bericht mit Text und Fotos unterliegt dem gesetzlichen Urheberrechtsschutz)
Das neue (2006) Imhotep-Museum in Sakkara ist sehenswert, nicht nur wegen seiner Architektur, die dem altägyptischem Stil von Scheintüren in Gräbern nachempfunden und der Wüstenumgebung farblich angepasst ist, sondern auch wegen seiner für ägyptische Verhältnisse sehr ansprechenden Präsentation der ausgestellten Objekte.
Zum Vergleich:
Scheintüren dienten der magischen Kommunikation zwischen dem Verstorbenen und der Welt der Lebendigen, durch die er Opfergaben und Gebete für sein Leben in der Unterwelt erhielt.
Vom Parkplatz kommend, geht man entlang einiger Verwaltungsgebäude auf der rechten Seite zu einem Modell des Komplexes um die Pyramide Djosers (um -2650) in Sakkara. Hier hat man einen guten Überblick über die Gesamtanlage der Stufenpyramide.
Modell des Pyramidenkomplexes in Sakkara.
Dann jedoch geht man geradewegs auf den Museumseingang zu.
Die Fassade des Imhotep-Museums
Das Museum ist dem wohl ersten Universalgelehrten der Geschichte gewidmet:
Imhotep, der ein Bruder oder Sohn des herrschenden Pharaos Djoser der 3. Dynastie gewesen sein könnte (W. Helck).
Imhoteps Titel:
Der Wesier
Der Königliche Schreiber
Hoher Priester von Heliopolis
Der Prinz
Der Oberste Architekt Djosers
Erster Ratgeber
Siegelbewahrer des Königs von Unterägypten
Des Königs loyaler Gefolgsmann
Verwalter des grossen Grundbesitztums
Edelmann
Aufseher der Bildhauer
Imhotep war Erfinder und Baumeister der Stufenpyramide, gleichzeitig gestaltete er zeremonielle sowie religiöse Gebäude aus Stein, was vor ihm in den frühen dynastischen Perioden aus Holz und Nilschlamm-Ziegeln errichtet worden war. Mit der Stufenpyramide selbst verwandelte er die einfache Mastaba-Grabstätte in eine aufsteigende Passage ins Jenseits, ein revolutionäres Konzept, das die die gesamte Architekturgeschichte Altägyptens beeinflussen sollte.
Auf dem Gebiete der Medizin entwickelte er vor allem die Einbalsamierungstechnik zu hoher Wirksamkeit, u.a. durch getrennte Bestattung von inneren Organen in Kanopen.
Eine Anzahl von Artefakten werden im Museum gezeigt, deren Design in der Zeit Imhoteps entstand.
Die Formen sind von zeitloser Schönheit.
Steinerne Gefaesse, wohl aus den Werkstaetten Imhoteps, gefunden unter der Pyramide des Djoser.
Eine Skulptur des Ptah-Hotep mit einem Lächeln innerer Zufriedenheit und Weisheit, das dem Lächeln ähnelt, welches bei den Skulpturen der Kouroi (Läufer) aus der archaischen Periode Griechenlands (-600) als das "archaische Lächeln" bekannt wurde. Ist diese Darstellung aus dem Alten Reich Ägyptens ein Prototyp für dieses Lächeln?
Sicherlich könnte man in dieser Figur einen Schreiber Imhoteps sehen:
Ptah-Schepses als Schreiber
Eine Sammlung kleiner Statuen, perfekt ausgeleuchtet.
Wir verlassen das Museum und kehren gemeinsam zurück -------------------------------- in den Gebäudekomplex um die Stufenpyramide des Djoser, Katharina Wahlström und ich.