Themen:  Gedankenfreiheit, freedom of expression, Unwort des Jahres, Gewalt, Monotheismus, Altwerden

 

 

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                                    Freedom of Expression

                              Freiheit der (Meinungs-) Äußerung

Wieder einmal ist hierzulande (gesetzlich) vorgeschrieben, was „historische Wahrheit“ sei.

Marquis Posa zum König: „Geben Sie Gedankenfreiheit.“

Friedrich Schiller, Don Carlos

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Zu der Verletzung des Menschenrechts "freedom of expression" durch die Staatsgewalt der Bundesrepublik Deutschland (alles ganz "legal"), wie sie auch vom Volke gesehen wird, zitiere ich hier den Kommentar von C. Meyer, veröffentlicht im Hamburger Abendblatt-online am 13.03.2009, 23:19:

"Es ist ungeheuerlich, dass jemand wegen einer Meinungsäußerung zu dermaßen langer Haftstrafe verurteilt wird. Schlimmer als in der DDR!!! Das ist doch lachhaft. Nur weil jemand nicht an den holocoust glaubt, ihn in das Gefängnis zu stecken. Ich glaub nicht an Allah, komm ich dafür auch in das Gefängnis? Für jede andere Religion gibt es Religionsfreiheit, nur nicht für die holo-religion. Wer hat denn da die Macht? Dieser Saat hat ein Unrechtsstadium erreicht, das kaum noch zu überbieten ist."

Vgl. in Wikipedia: International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR). The ICCPR recognizes the right to freedom of speech as
"the right to hold opinions without interference. Everyone shall have the right to freedom of expression".

Gilt dieses Recht auch in der Bundesrepublik Deutschland ?
Laut Bundesverfassungsgericht ist es verfassungskonform, in Deutschland mit Sonderrecht (Sondergesetzen) zu operieren.

Ich bin sehr beschämt und entsetzt, dass wir in einem Staat leben, dessen Verfassung nicht absolut auf den Freiheitsrechten der Aufklärung beruht, sonder der sich nur als ein Gegenentwurf zu einer  Vergangenheitsperiode relativiert und der es in seinem Grundgesetz erlaubt, mit "Sonderrecht" freiheitliche Menschenrechte außer Kraft zu setzen.

 

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Die 'Gesellen' der Gesellschaft für deutsche Sprache glauben im Jahresrhythmus immer aufs neue in das Horn der politischen Korrektheit tuten zu müssen. Sie generieren das Unwort des Jahres und wollen offenbar Andersdenkende in der Öffentlichkeit bloßstellen und mundtot machen. 2003/2004 haben sie das Tätervolk beim Wickel.

Welch 'liberale, freiheitliche' Gesinnung!

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Das war voriges Jahr; Anfang 2005 hat man noch etwas daraufgesetzt beim Unwort des Jahres 2004:

Humankapital = human capital.

Die Erklärungen eines Frankfurter Germanisten dazu klangen so in meinen Ohren, als habe ein pensionsberechtigter 68er noch seinen Marx im Kopf, wenn er den Begriff Kapital in irgend einem Zusammenhang auch nur hört.

Eine Zeitung schrieb: Aus dem Unwort des Jahres kann dann leicht der "Unsinn des Jahres" werden.

Tatsächlich sehen viele Unternehmen und Organisationen in ihren Mitarbeitern das wichtigste Potenzial, und auch viele Mitarbeiter empfinden es so, dass ein Unternehmen ohne sie als seine wichtigsten Ressourcen nicht bestehen kann.

Aber bei wem die Besoldung fließt wie der Strom aus der Steckdose, für den ist die Bedeutung von "Kapital" wohl weiterhin inhuman besetzt.

Unwissenheit schützt nicht vor Lächerlichkeit!

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Über Freiheit und Bevormundung (2018)

Geburtstagsparty für Lahnstein. "Über die Freiheit" diskutierten und referierten gestern Philosophen,
Publizisten und Politiker in Bucerius Law School.
Lt. HH-Abendblatt (Fr.19.1.08):


Der Jubilar Lahnstein kritisierte in seiner Einführung die um sich greifende Bevormundung in der Gesellschaft.
"Bevormundung - das ist eben auch die, die unter der Überschrift
'Allgemeiner Konsens' oder 'Political Correctness'

über uns hereingebrochen ist", sagte der ehemalige Bundesfinanzminister zu Beginn des Symposiums.
"Man kann eben Freiheit nicht nur mit dem Gummiknüppel, sondern auch mit der Moralkeule abtöten."


Ähnlich argumentierte der schweizerisch-israelische Professor für Psychologie und Philosophie an der
Universität Tel aviv, Carlo Strenger. Er sprach über die menschliche Schwierigkeit, Freiheit auszuhalten,
und verwies auf die beiden großen Denker Martin Heidegger und Jean-Paul Sartre, die selbst totalitären
Ideologien - dem Faschismus bzw. dem Kommunismus - verfielen. Das Wesen freiheitlicher Pollitik bestehe
darin, so Strenger, mit der Unvollständigkkeit zu leben. Es gebe keine dauerhafte Lösung aller Probleme,
es gehe darum, Grausamkeit so weit wie möglich zu verhindern.

Zitat Joseph Schumpeter: "Die relative Gültigkeit der eigenen Überzeugungen zu erkennen und dennoch
entssschlossen für sie einzutreten, das ist es, was einen zivilisierten Menschen von einem Barbaren
unterscheidet." Das sei aber eine ziviliisatorische Hochleistung, die viele überfordere.

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